Führerschein und die Medien

Geschrieben von: Oliver Voß - 02 • Sep • 2008

Das Sommerloch (zumindest in der Presse) sollte nun auch kalendarisch beendet sein…
Heute liest man in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung einen Kommentar von Frau Döhner, dass ein Problem verschlafen worden ist. Das Problem, so interpretiere ich zumindest ihren Beitrag, sei die 1999 eingeführte Führerschein-Klassifizierung. Und wenn man liest, dass es nach Meinung von Frau Döhner nicht sein könne, dass Löscharbeiten scheitern, weil kein Fahrer da sei, ist es aus meiner Sicht heraus ganz schön kurz gedacht.

Das eigentliche Problem heißt nicht Führerschein-Klassifizierung sondern demografischer Wandel!
Immer weniger Menschen sind bereit, freiwillig Dienst in der Feuerwehr zu leisten. Die, die sich dann doch entscheiden, müssen immer mehr Aufgaben schultern. Es ist leider nicht damit getan, Feuerwehrtechnik in Form von ’schweren‘ Fahrzeugen von Punkt A nach B zu befördern. Denn von der technischen Seite her betrachtet, sieht es aus meiner Sicht gar nicht so schlecht um die Feuerwehren aus.

Aber liebe Frau Döhner, was bringt ihnen die schönste Fahrzeugtechnik vor Ort, wenn niemand da ist, der unter körperlich schwersten Bedingungen unter einem Atemschutzgerät in einen Raum eindringt, dass Löschmittel Wasser taktisch am richtigen Ort und in der richtigen Menge einsetzt, um die Räumlichkeiten nach Personen abzusuchen?!

Schaut man sich die Internet-Portale auch größerer Feuerwehren an, kommt man schnell zu dem Schluss, dass Ausrüstung und Fahrzeugtechnik in ausreichender Menge vorhanden ist, aber wie häufig muss man lesen, dass Feuerwehren X, Y und Z nachalarmiert werden mussten, weil zu wenig Atemschutzgeräteträger und -trägerinnen vorhanden waren.

Das Problem ist also nicht einzig und allein an der 1999 eingeführten Führerscheinklassifizierung fest zu machen, vielmehr sind es die sinkenden Mitgliedzahlen in den Feuerwehren, die unter diesem Aspekt das Indikatorpapier rot verfärben lassen.

Verrichten genügend Einsatzkräfte in einer Feuerwehr ihren ehrenamtlichen Dienst, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass genügend Führerscheinqualifizierungen rund um die Uhr verfügbar sind!

Vielleicht sollte man Mitgliederkampagnen vergleichbar in Hessen dazu nutzen, um wieder Menschen für das Ehrenamt begeistern zu können.

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Ein Kommentar

  1. ohne MPU sagt:

    Manche Kommunen gewähren ihren Feuerwehrmitgliedern Zuschüsse zum LKW-Führerschein oder finanzieren diesen. Dies sollte der Regelfall sein statt Sonderregelungen zum EU Führerschein