Von 1971 – 2000

Geschrieben von: Oliver Voß
  • 1972
    Zum 1. Juli löste sich infolge der Gebietsreform der Unterkreis V der Freiwilligen Feuerwehren mit den Gemeinden Engelade, Herrhausen, Ildehausen, Kirchberg und Münchehof sowie Seesen auf.
    Anstelle der bisherigen Unterkreise gab es nun den Stadtverband Seesen.
  • 1974
    Vom 14.6. bis 16.6. konnte die Freiwillige Feuerwehr ihren 100. Geburtstag begehen.
    Das war Anlass, bei strahlendem Sonnenschein und unter großer Beteiligung der Bevölkerung ein besonderes Jubiläumsfest im großen Festzelt auf dem Gelände der Deutschen Bundesbahn zu feiern.
    Ein nicht alltägliches Ereignis erlebte der Festumzug am Sonntagnachmittag, als ihm an den Bahnschranken abrupt eine „Trennung“ widerfuhr: Die Schranken gingen plötzlich „unplanmäßig herunter“. Die Bahnbeamten des Wärterhäuschens verlangten eine „Pulle Schluck“, bevor die dem Festumzug wieder „Freie Fahrt“ geben wollten. Die Münchehöfer Wehr, überrascht und handlungsunfähig, erhielt Hilfe von den Seesener Bankdirektoren, die wohl das passende Kleingeld – wen wundert dies – bereit hatten, um eine Flasche Schnaps zu spendieren.
    Am 14. Dezember stellte nach fast 20 jähriger Amtszeit der Gemeindebrandmeister Wilhelm Reinecke sein Amt zur Verfügung.
    In der Generalversammlung wählte man Erich Pöppe zum neuen Gemeindebrandmeister. Die Feuerwehrkameraden Karl Pommerehne und Max Schmock konnten bereits am 1. Dezember auf eine 50jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Münchehof zurückblicken. Sie wurden in dieser Generalversammlung zu Ehrenmitgliedern ernannt.

    Aktive Mitglieder 1974 vor der Grundschule Münchehof

    Aktive Mitglieder 1974 vor der Grundschule Münchehof

  • 1984
    Satzungsgemäß musste Erich Pöppe mit Vollendung des 62. Lebensjahres sein Amt als Gemeindebrandmeister abgeben. In der Generalversammlung, die am 30. Oktober im Mehrzweckraum stattfand, wurde als neuer Gemeindebrandmeister Friedrich-Wilhelm Voß gewählt.
    Erich Pöppe und Wilhelm Reinecke ernannte der Stadtbrandmeister Kurt Sachse zu Ehrenmitgliedern.
    Ein krönender Höhepunkt war am Sonntagnachmittag der Festumzug, der von allen Vereinen, Verbänden, Firmen und Institutionen mit Festwagen abgehalten wurde.

    Aktive Mitglieder im Jahre 1984 auf dem ehemaligen Kinderspielplatz 'Steinkamp'

    Aktive Mitglieder im Jahre 1984 auf dem ehemaligen Kinderspielplatz 'Steinkamp'

    Historische Spritze der Freiwilligen Feuerwehr Engelade - Uniformen der Feuerwehr Münchehof

    Historische Spritze der Freiwilligen Feuerwehr Engelade - Uniformen der Feuerwehr Münchehof

An dieser Stelle endet die Chronik von Karl Bauerdorf!

 

Angaben aus dem Archiv

Es folgen, in chronolgischer Reihenfolge, weitere Ereignisse aus dem Archiv der Freiwilligen Feuerwehr Münchehof.

  • 1973
    Im ehemaligen Junghennenstall von Kurt Röbbel brennt der Dachstuhl.
  • 1975
    Zwei Waldbrände können nur mit Hilfe von mehreren Tanklöschfahrzeugen gelöscht werden.
  • 1985
    Nach langen Querelen mit der Stadt kann sich die Feuerwehr in Münchehof wegen der Standortfrage und Neu- u. Umbau des Gerätehauses durchsetzen und beginnt im März mit dem Abriss der Just’schen Scheune und errichtet mit sehr viel Eigenleistung den Gerätehausneubau auf dem Steinkamp, der zum Mittelpunkt des neuen Dorfplatzes wird.
  • 1986
    Das Gasthaus „Zur Krone“ brennt total aus. Bis zum Abriss muss die Feuerwehr noch drei Mal Löscharbeiten durchführen.
    Im Rahmen des schon traditionellen Dorffestes wird für die Einrichtung einer Jugendfeuerwehr geworben. Zum ersten „Dienst“ kann Jugendfeuerwehrwart Dieter Pöppe über zwanzig Interessenten begrüßen.
  • 1987
    Ortsbrandmeister, Stellvertreter und Gerätewart holen aus Ulm das neue Löschfahrzeug (LF 8) von Iveco-Magirus. In den folgenden Jahren wird mit viel Eigenleistung der Einsatzwert des Fahrzeuges durch den Einbau eines Tanks und zusätzlicher feuerwehrtechnischer Beladung erheblich verbessert.
  • 1988
    Als das Münchehöfer Freibad geschlossen werden soll, springt die Feuerwehr in die Bresche und betreibt fünf Jahre lang das Bad. Man gründet den Feuerwehr-Freibad-Erhaltungsverein e.V.
  • 1988/90
    Die Freiwillige Feuerwehr bemüht sich um Kontakt zu Feuerwehren der ehemaligen DDR. Auf Initiativen des Ortsbrandmeisters Friedrich-Wilhelm Voß und dem Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Münchehofe (bei Berlin), Manfred Kalleske, wird eine Partnerschaft besiegelt.
  • 1990/92
    Bei der im zweijährigen Turnus durchgeführten Stadtralley siegt die Münchehöfer Gruppe. Daraufhin ist die Wehr Münchehof im Jahre 1992 Ausrichter.
    Ein toller Parcours und tolle Spiele begeistern die mitwirkenden Ortsfeuerwehren und Zuschauer.
  • 1993
    Ein Brand im Kalkmühlengebäude des Kalkwerkes und der Brand eines Wohnhauses halten die Feuerwehr in Atem.
  • 1994
    Die Freiwillige Feuerwehr Münchehof feiert ihr 120jähriges Bestehen vom 1. – 3. Juli. Die Festteilnehmer stöhnen unter der enormen Hitze.
    Einfallsreich, wie die Münchehöfer Bevölkerung nun einmal ist, versorgen Bürgerinnen und Bürger die Teilnehmer des Festumzuges mit kalten Getränken. Diese Aktion findet sehr großen Beifall bei den Feuerwehren als auch den Vereinen und Verbänden.
  • 1997
    Am 8. März brennen im Fermacell-Werk zwei Papierbunker. Der Brand richtet großen Schaden an, Menschen wurden nicht verletzt. Noch fünf Mal rückt die Feuerwehr in diesem Jahr zu Brandeinsätzen im Fermacell-Werk aus, außerdem ein Mal zum Kalkwerk.
  • 1998
    Der Mannschaftstransportwagen (MTW) wird mit Funk und Ausrüstung ausgestattet. Die Garage wird ausgebaut; der finanzielle Rahmen bildet sich ausschließlich aus den Spenden von im Ortsgebiet ansässigen Firmen und Bürgern!
    Bei der Stadtralley belegt die Feuerwehr Münchehof den zweiten Platz.
  • 1999
    Vom 7. -9. Mai begeht die Freiwillige Feuerwehr ihren 125. Geburtstag.
    Das Fest wird zu einem Höhepunkt in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr, da ein buntes Rahmenprogramm für kurzweilige Stunden bei den unzähligen Besuchern sorgt.
    Überschattet wird das Fest von einem Einsatz am Freitag (7. Mai 1999): bei einem Frontalzusammenstoss eines PKW mit einem LKW stirbt ein junger Mann an seinen schweren Verletzungen.

 

Textquelle: Karl Bauerdorf, „Münchehof – Mönnekoff“, 272 Seiten, Hrsg. Stadt Seesen (1985), Gesamtherstellung: Druckerei M. Wirth GmbH, Seesen/Stadtoldendorf

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