Geschichte

Geschrieben von: Oliver Voß

Das Jahr 1874

1874 ist das Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Münchehof!
Unterschiedlichste Ereignisse schreiben Geschichte:

  • Der Staat Russland führt die allgemeine Wehrpflicht ein
  • In Deutschland erreicht der sog. Kirchenstreit seinen Höhepunkt und mündet in einem Attentat auf Bismarck am 13. Juli 1874. Motiv für das Attentat ist die Einführung der Zivilehe, die seit dem 11. Jahrhundert ausschließlich geistlicher Gesetzgebung unterlag
  • Johann Strauß (Sohn), auch als Walzerkönig bekannt, vollendet eine seiner populären Operetten: ‚Die Fledermaus‘
  • A. Hansen weist 1874 zum ersten Mal ein Bakterium als Verursacher einer spezifischen Krankheit (der Lepra) nach
  • Auf der ersten stattfindenden Gruppenausbildung  (Teilnehmer u.a. Pierre Auguste Renoir) zeigt der Maler Claude Monet das Gemälde „Impression-Sonnenaufgang“, das der gesamten ausstellenden Gruppe den Spottnamen „Impressionisten“ brachte

Feuerschutz und Feuerwehr

Karl Bauerdorf 'Münchehof - Mönnekoff'Auf den Nachfolgenden Seiten möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in die historische Entwicklung unserer Feuerwehr geben. Seit nunmehr über 125 Jahren finden sich Menschen zusammen, um anderen in ihrer Not zu helfen.

Das oberste Motto unserer Feuerwehr lautet: „Einer für alle und alle für einen!“

Getreu diesem Motto wird seit jeher nicht nur bei Bränden geholfen, sondern die Mitglieder bewähren sich auch bei Naturkatastrophen (Hochwasser, Sturmschäden) und fügen sich bis zum heutigen Tage fest in die Dorfgemeinschaft ein! Die Texte für diese historische Exkursion entstammen der Chronik von Münchehof, geschrieben von Karl Bauerdorf! Nicht der Chronik entstammende Quellen werden extra und besonders gekennzeichnet wiedergegeben!

Aus dem Jahre 1744

Krl Bauerdorf, Chronik von Münchehof, Seite 245: Bild zeigt eine SchlangenspritzeNoch Anfang des 18. Jahrhunderts war der Feuerschutz in Münchehof kaum entwickelt. Aus einem Bericht vom damaligen Amt Stauffenburg kann man entnehmen, dass praktisch keine Feuerschutzgeräte vorhanden waren. Der damalige Amtsschreiber hat uns aus dem Jahr 1744 ein anschauliches Bild über den Brandschutz in Münchehof hinterlassen:

„(St.A. Wolf. – 8 Alt Stauf- Nr. 596).: In diesem Dorfe sind außer einigen Dachleitern, die aber den Leuten gehören, gar keine Instrumente vorrätig, und weil diese Unterthanen gleichentheils von schlechten Vermögen, habe das Reglement wegen der ledernen Eimers bislang nicht zustande bringen können, sie sind auch mehr wiederspenstig in diesen zu ihrem Besten gereichenden Absehen, Wasser ist die mehrste Zeit im Dorf, und durch ein paar Löcher kann auch in Trocknis Wasser aufgesammelt werden. Zu einer Spritze und etwa 12 ledernen Eimers kann diese Gemeinde nicht anders Rath schaffen, als es müßte entweder himplum contributionis mehr gesamlet, oder eine Gemeindewiese, so aber klein, und jährlich nur 6 Taler Pacht gibt an jemanden auf 15 bis 20 Jahr versetzt werden.“

Es ist erstaunlich, dass noch im gleichen Jahr trotzdem eine „moderne Schlangenspritze“ angeschafft werden konnte. Diese Spritze kostete seinerzeit 24 Taler und wurde gemeinsam von Kirche und Gemeinde bezahlt.
Wann diese Schlangenspritze durch eine andere Spritze ersetzt worden ist, konnte nicht mehr fetsgestellt werden. Im Jahre 1850 waren noch eine Spritze mit zwei Wasserschlangen und sechzehn Stück lederner Feuereimer in Benutzung. Sorgfältig ist damals festgehalten, dass diese Spritze „drei Male zu den vorgeschriebenen Zeiten probiert und die Feuerordnung dabei verlesen.

Textquelle: Karl Bauerdorf, „Münchehof – Mönnekoff“, 272 Seiten, Hrsg. Stadt Seesen (1985), Gesamtherstellung: Druckerei M. Wirth GmbH, Seesen/Stadtoldendorf
Bildquelle: [Schlangenspritze]: Karl Bauerdorf, „Münchehof – Mönnekoff“, Seite 245, Hrsg. Stadt Seesen, Gesamtherstellung: Druckerei M. Wirth GmbH, Seesen/Stadtoldendorf

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